Neulich im Museum
Die Frau mit dem großen Herz - oder: Freiheit für gefangene Kugeln!
Neulich im Flippermuseum fiel mir etwas seltsames auf: Bei einigen Flippern fehlten die "captive balls" auf dem Spielfeld. Aber wo waren die hin?
"Captive ball" ist eine Kugel "in Gefangenschaft", eine Kugel, die eine besondere Art von Ziel auf dem Spielfeld darstellt und am Ende einer Gasse oder Rampe eigeklemmt liegt.
Captive ball im Flipper "Stellar Wars" von Williams
Diese Kugel gilt es mit der eigenen Kugel im Spiel zu treffen und anzustoßen, damit sie zu einem weiteren Ziel am anderen Ende läuft und einen Schalter drückt. Das ist eine Art Karambolage, ähnlich wie beim Billiard.
Ein anderer Fachbegriff für diese besondere Kugel lautet "Messenger ball", also "Kugel-Bote", der los läuft (wenn man ihn trifft) und für einen den Schalter drückt und etwas frei gibt. Ebenfalls ein schönes Bild.
Captive ball im Flipper "Fire Ball" von Bally
Der "Captive ball" war eine Erfindung aus den 60ern und wurde bis Anfang der 80er Jahre sehr gerne in Flippern verwendet. Hier noch Beispiele:
Captive ball im Flipper "Space Invaders" von Bally
Captive ball im Flipper "Indiana Jones" von Williams
Doch in unseren Flippern waren die gefangenen Kugeln alle weg! Stattdessen kamen beim Start dieser Flipper zwei Kugel gleichzeitig in die Abschußrinne. Was war passiert?
Beim Spielfeld reinigen wurden die gefangenen Kugeln von unserer guten Seele im Flippermuseum befreit. Offensichtlich hatte sie Mitleid mit den eingesperrten Kugeln. Von da an war überall eine Kugel zu viel im Spiel und der Flipper spuckte zwei Kugeln zum Start aus.
Jetzt sind die Kugeln alle wieder an ihrem richtigen Platz. Ich musste sie zurück in die Gefangenschaft bringen...